Ruth Handschin, flora-exotica  Ruth Handschin, flora-exotica
Ruth Handschin, Hirtentäschel
Ruth Handschin, flora non grata, Alphagips
Ruth Handschin, flora non grata, Gänsedistel und Vogelmiere
Ruth Handschin, Defense Strategy, Scolymus - Golddistel
Ruth Handschin, Mycelis Muralis
Ruth Handschin, Crepis Capillaris
Ruth Handschin, flora non grata: Der Mauerlattich
Ruth Handschin, Dessous du Roi
Ruth Handschin, Geranium Robertianum

flora exotica, Sri Lanka, 1987
Bleistift auf Papier, je 42 x 59 cm

flora non grata
Gänsedistel und Vogelmiere
floureszierende Folie, Schwarzlicht
Treppenhaus, Höhe 10m
Kunstmuseum Singen, 2000-2003

Defense Strategy
Scolymus - Golddistel
fluoreszierende Folie, Schwarzlicht, Wandhöhe 3m
Ausstellung Flowers, Kunstmuseum Heidenheim, 2006

Defense Strategy
Gefleckte Golddistel – Scolymus maculatus

‘…wo die Zitronen blühn?’ Dort blühen auch die Disteln, und auf Sizilien unter anderen die Golddisteln.
Jedes Jahr starten sie ein geniales Programm. Zuerst wächst eine flache Blattrosette, deren breite Blätter die Energiegewinnung ermöglichen. Dann beginnt die Pflanze mit dem Höhenwachstum, einem elastisch-stabilen Stängelaufbau, rundum mit stacheligen Kanten ausgerüstet. Jede Knospe, jeder Blütenkopf ist von schärfsten Stacheln umstellt. Eine bis zu zwei Meter hohe Konstruktion. Die Samen reifen geschützt, bis sie zur Verbreitung freigegeben werden.
Die Pflanze hat dann ihr Programm abgeschlossen, sie stirbt ab. Uebrig bleibt ihre klare Leichtbau-Architektur, so optimal konstruiert, dass sie auch nach den Strapazen eines Winters immer noch aufrecht steht, mit allen Stacheln. Unserem Auge vermittelt sie Stärke, Eleganz und Schärfe - die Erinnerung an eine perfekte Strategie.

Ruth Handschin

Ausstellung flowers, Kunstmuseum Heidenheim 2006
fluoreszierende Folie, Schwarzlicht, Wandhöhe 3m

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Les Dessous du Roi – Artefakte in Sanssoucis

Bei Restaurierungsarbeiten in den Neuen Kammern von Sanssouci stiess man auf einen einzigartigen Fund: Ein Paket von Louis XIV aus Versailles adressiert an Friedrich den Grossen. Trotz DNA Analysen konnten die Fundstücke bis heute nicht datiert werden.

Lieber Friedrich

Herzlichen Dank für Deinen wunderbaren Brief. Ich bin überzeugt, Sanssouci wird ein herrlicher Ort werden! Auch ich habe gute Neuigkeiten. Wie ich Dir letztes Mal mitteilte, habe ich übergenug von fleur-de-lis. Diese Lilie verfolgt mich seit meiner Kindheit auf meinen Kleidern und überall im Schloss. Ich kann sie nicht mehr sehen! Das soll sich nun ändern. Weg mit fleur-de-lis! Andere Blumen, andere Muster müssen geschaffen werden! Ich habe meine besten Künstler und Botaniker beauftragt und die ersten Resultate sind schon da: Geniale Muster! Göttlich! Goldene Blattformen von mir unbekannten Pflanzen, die alle hier in Versailles wachsen. Meine Gartenarchitekten kennen sie nicht, und meine Gärtner reissen sie aus. Unverständlich! Sie sind wunderbar! Ich habe mir gleich die ersten Kleidungsstücke anfertigen lassen. Noch sind es Dessous, und es muss geheim bleiben. Du bist der Einzige, dem ich das anvertraue. Ich bin glücklich und schicke Dir hier drei der kostbaren Exemplare. Mein Favorit ist das Modèle Biodiversité. Aber urteile Du selbst!

Weiterhin muss ich meinen Mantel mit fleur-de-lis tragen, aber darunter, Friedrich, trage ich Muster, die viel grossartiger sind!

Ich grüsse Dich aus Versailles

Louis XIV

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